Löwenherz 134

"Die Einsamkeit ist bewohnt, sobald du zu ihr gehörst!", T-66, Todesengel


Erzählung
März 2020 als Elektro, 1. Auflage
bei epubli

Beschreibung 1 min
Löwenherz 134

Sternzeit IV im dritten Sonnensystem. Weitab von den Wirren des galaktischen Krieges.

Raumpilot L-134 lächelte nicht, als er zu sich kam. Wirklich nicht. Denn er hörte ein ziemlich gemeines Fauchen dicht vor sich. Eine Raumbestie, die ihn verschlang! Schleimiger Geifer, der seinen Helm verätzte! Das fiel ihm als Erstes ein. Und das war gut so. Denn aus Angst zuckte er mit Armen und Beinen. Und spannte die Muskeln. Jetzt war er wach! Also schlug er die Augen auf.
Da war kein Biest, das an ihm kaute. Bloß ein greller Himmel, leergefegt bis auf zwei Sonnen. Blitzblank und unendlich schön. Wenn man so will. Wäre da nicht der hässlich dunkle Riss, der alles teilte wie ein Endstrich, und ihn anfauchte. L-134 lag auf dem Rücken. Und sein Visier war kaputt.

Er wusste sofort, warum!

L-134 ist auf der Suche. Nach der Liebe seines Lebens. Dafür nimmt er alles in Kauf. Selbst, dass ihn alle für einen Feigling halten. Und gerade jetzt, als er kurz davor ist, sie zu finden, stürzt er ab!

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Löwenherz 134

L-134 schnaufte, als er endlich stand. Und er schwitzte. Dieser verdammte Raumanzug! Er kam sich wie ein Michelin-Mann vor. Konnte nicht mal seine Stiefel sehen. Nur die Handschuhe mit Mühe. L-134 knurrte.
Dass er damit kaum gehen konnte, interessierte nicht die Bohne! Dass es quietsche, wenn er sich bewege, sei eben so, hatten sie gesagt. Luftballons, die aneinander reiben! L-134 knurrte wieder. Und das Visier fauchte leise dazu. Es klang wie Beifall.
Fehlte nur, dass er dauernd grinste. Wie der Bursche aus der Gummi-Reklame. Hauptsache, der Rubel rollte. Beachten sie den Lotuseffekt! Winken, bis zum Schluss. L-134 hob den Arm, als wolle er dieses Wissen loswerden. Fast wäre er umgefallen.
Weshalb er nicht einfach den Helm fortwarf, wusste er selbst nicht. Krepieren würde er sowieso. Hier war niemand. Und er hatte nichts mehr. Warum nicht den ganzen Anzug fortschleudern und barfuß über den feinen Sand laufen? Wenigstens ein Stück weit. Ein letztes Mal.
Wie der Kommandant des Meergleiters in der alten Sage. L-134 schmunzelte. Er mochte solche Geschichten. Die Brücke war zerstört, das Ruder festgefahren und die Männer gefangen. Der Kapitän stand allein. Gegen alle. Aber er überlistete die Sieger. Ein letztes Mal! Denn jeder, an dem er vorbeikam, nachdem sie ihn geköpft hatten, sollte am Leben bleiben. So machten sie es ab. Danach ließ er sich den Helm abschlagen und lief das Spalier der Gefährten ab. Und wie! Alle entkamen, hieß es. Der Mann war ein Held!
Der Planet, auf dem das geschah, nannten sie den Blauen, glaubte L-134. Selbst dann noch, als es kein Wasser mehr gab. Sahara breitete sich aus. Wer immer das auch war. War Lichtjahre her. L-134 sah sich um. Er hatte jedenfalls genug Sand, wenn es zu Ende ging!

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